14/11/14
Morgens ging es für Beth, mich und einige neue Leute nach Paihia. Auf dem Weg zum Supermarkt traf ich dann Josh wieder, der mit seinem Kumpel Mo unterwegs war, sodass ich mich später zu den beiden an den Strand gesellte. Auch übte Josh etwas Deutsch, meist in Form von Anmachsprüchen. Allerdings finden Angehörige anderer Nationen die deutsche Sprache eher harsch. Und tatsächlich: Wenn sie versuchen Schmetterling oder Krankenwagen zu sagen, klingt es alles andere als weich. Natürlich gab es wieder eine hosteleigene Bar, deren Vorhandensein wir ausnutzten.
15/11/14
An diesem Tag fand mein letzter Tagestrip statt, und zwar nach Cape Reinga, unter anderem mit Mo und Beth. Der Fahrer legte mal wieder den typischen Kiwihumor an den Tag und war dabei besonders redefreudig. Auch wies er uns auf eine besondere Art Eier hin: „Oh look, tractor eggs. They are getting laid during this time of the year”. Gern hat er auch vor sich hingesungen. Highlight war, als er stolz einen seiner eigenen Songs präsentierte. Einen Stop legten wir beim ‚Manginangina Kauri Walk‘ ein, um einen Blick auf die Kauri-Bäume zu werfen, die im Laufe ihres langen Lebens einen stattlichen Umfang entwickeln können. Irgendwann erreichten wir den ‚Ninety Mile Beach‘, der eigentlich nur 55,5 Meilen lang ist. Zu tun hat das damit, dass die Reise mit Pferdewagen früher drei Tage dauerte und man täglich etwa 30 Meilen schaffte…jedoch nicht im Sand. Außerdem trafen wir auf Urlauber, die ihren Mietwagen im sandigen Flussbett am Strand versenkt hatten. Unglücklicherweise 50m vorm entsprechenden Warnschild. Allerdings bot schnell ein anderer Autofahrer eine Hilfe an, sodass wir das Auto nicht rausziehen mussten. So konnten wir zur Sanddüne am ‚Te Paki Stream‘, um Sandboarden zu gehen. Der Guide gab eine kurze Einweisung und hat auch auf der Düne noch einmal Hilfestellung gegeben. Lunch hatten wir am ‚Taputaputa Bay‘, wo es natürlich wieder reichlich Möwen gab, die auf unser Essen lauerten. Weiter fuhren wir zum Cape Reinga (the top of the bottom of the earth). Hier liefern sich nach Aussage des Guides auch Pazifischer Ozean und Tasmansee einen „Fistfight“. Die Maori sagen dagegen, hier treffe die männliche See ‚Te Moana Tapokopoko a Tawhaki‘ auf die weibliche See ‚Te Tai o Whitireia‘. Zum Schluss kamen wir noch am Kauri Kingdom vorbei, um zu sehen, was für Holzarbeiten aus den großen Kauri-Bäumen gefertigt werden. Diese Holzarbeiten gibt es in ganz Neuseeland zu kaufen (zumindest die günstigeren). Auf dem Rückweg gab es im ‚Mangonui Fish Shop‘ Fish’n Chips…oder wie der Neuseeländer sagen würde: Fush’n Chups (Im Gegensatz zu den Australiern es eher Fesh’n Cheps nennen würden). Abends schauten wir in der Bar dann noch ein Spiel der Rugby League gegen Australien. Die Regeln sind etwas anders als bei der Rubgy Union und die Spieler weniger muskelbepackt und schneller.
16/11/14
Mit Beth ging ich an den Strand, wo schon andere Backpacker aus unserem Zimmer die Sonne genossen (wenn sie denn mal zu sehen war). Nach dem Sonnenbad gingen wir etwas weiter und wurden durch einen Markt überrascht, der lauter interessante Dinge zu bieten hatte, z.B. Kaleidoskope mit edler Holzverkleidung oder in Teleskopoptik. Anschließend gab es Eiscreme….für mich war längst überfällig, die Geschmacksrichtung Hokey Pokey mal als Eis zu probieren. Nun kam der Abschied von Beth, Mo und Josh und Christy und ich nahm den Bus Richtung Süden. Ich stieg aber schon beim nächsten Stop, nämlich in Whangarei, wieder aus, nahm ein Taxi (denn Busse fuhren Sonntags nicht) und kam so nach fünf Wochen wieder bei Diana an, die mittlerweile jedoch aufgrund eines Bootsunfalls die meiste Zeit des Tages mit gebrochenem Rücken auf dem Sofa verbringen musste.
17/11/14
Ich ging noch einmal in die Stadt in ein paar Shops und zum Café ‚The Fat Kamel‘ auf einen Tee, um dem Besitzer Idan „Hallo“ zu sagen. Auch besuchte ich die MMA-Gruppe und es war nett, die Leute wiederzusehen bzw. sich noch einmal richtig verabschieden zu können.
18/11/14
Mittags traf ich mich mit Anna, die ich schon in Auckland besucht hatte. Unter anderem gingen wir zum Fat Kamel, wo ich den letzten Pita aß und mich von Idan verabschiedete. Außerdem wollte Diana mir eigentlich das typisch neuseeländische (nicht australische, wie die Aussies behaupten würden!) Dessert Pavlova machen aber hatte nicht genug Eier und es war inzwischen Abends – und die Zubereitung dauert. Also ließ sie ausnahmsweise einen von einer Freundin kaufen; denn sie meinte, ich könne Neuseeland nicht verlassen, ohne es probiert zu haben („and you better like it“). Es war wie eine große Cremetorte. Das Innere war ganz lecker, die Kruste ging so aber es war ja eh nicht wie selbstgemacht und vor allem nicht so gut, wie wenn Diana ihn macht^^.
19/11/14
Nach dem Packen fuhr ich mit Laura zum ‚Ocean Beach‘ und wir liefen die Sanddüne hoch, um den Ausblick besser genießen zu können. Laura hatte außerdem ihren Selfiestick dabei und machte regen Gebrauch davon. Danach zeigte sie mir noch den ‚Pataua Beach‘, wo die Familie die Festtage im Dezember verbringt. Von der ‚Pataua Foot Bridge‘ kann man bei ausreichend hohem Wasserstand sogar ins Wasser springen…an diesem Tag war es aber ungünstig. Wir fuhren zurück, ich packte die letzten Kleinigkeiten zusammen, verabschiedete mich von Diana und fuhr mit Laura zur Haltestelle des Intercity-Busses. Kurz vorm Einsteigen tippte mir noch Kevin vom MMA auf die Schulter, da er mich gesehen hatte und Tschüss sagen wollte.
Leider hab ich es nicht mehr geschafft, in Whangarei die Dinge zu tun, die z.B. Nathan vorgeschlagen hatte: darunter Kühe umschubsen (cow tipping), nachts Verkehrskegel umstellen (coning) oder Aale fangen: Eine andere Möglichkeit wäre noch gewesen, im P-Lap mitzuhelfen. Denn die Raurimu Avenue ist eine der übelsten Gegenden in Onerahi. Allerdings heißt das nur, dass man nachts nicht allein dort rumlaufen und die Türen gut verschließen sollte. Tagsüber ist eigentlich alles „okay“.
In Auckland ging ich ins Base Hostel. Ich hatte mich über den hohen Preis von $40 gewundert aber im Radio klang es dann später so, als würden an diesem Wochenende Music Awards in Auckland stattfinden. Gut, dass ich das Hostel vorher gebucht hatte. Ich ging in Auckland an der Waterfront entlang, die bei Tag irgendwie nicht soo beeindruckend ist (zumindest nicht da, wo ich war), zum x-ten Mal in einen Souvenirladen (wobei ich mal wieder etwas kaufte), zu Subway und zu Countdown, um Schokolade als Mitbringsel zu kaufen. Interessanterweise waren nicht nur die Schlangen lang, sondern das Schokoregal auch so ausgeräubert, wie ich es zuvor noch nicht gesehen hatte.
20/11/14
An der Bushaltestelle wartete noch eine weitere Backpackerin. Severine kommt aus Frankreich und war für drei Monate im Land. Es scheint hier in Auckland tatsächlich viele Franzosen zu geben. Sie hatte den gleichen Flug nach Kuala Lumpur wie ich, sodass wir gemeinsam einchecken konnten. Im Flieger wurde ich dann umgesetzt, damit ein etwas korpulenterer Passagier mehr Platz hat. Dafür hatte ich nun einen Platz mit Beinfreiheit und bekam weniger kalte Luft der Klimaanlage ab. Zunächst flogen wir eine ganze Weile über Australien hinweg. Umstieg war dann in Kuala Lumpur. Leider hatte Malaysia Airlines jeweils keine Steckdosen und gab keine Täschchen mit Zahnpasta u.ä. aus, wie ich es von Ethiad kannte. Auch die Auswahl an Serien und Filmen war nicht so groß. Dafür hatte dank meiner Freundin Bea das erste Mal alles mit dem vegetarischen Essen geklappt und das Personal wusste immer direkt, dass ich dieses bekomme. Auch die Fahrt mit dem ICE nach Göttingen dauerte nur zwei Stunden und ich hatte ganz vergessen, wie entspannt Zugfahren sein kann….und da war ich wieder: Im guten alten Niedersachsen.